Deswegen hält auch das Gerücht an, dass das mit den Bayern vorher so abgestimmt war. Würde dann im Umkehrschluss bedeuten, dass Baumann nicht die Wahrheit gesagt hat. Es deutet eben vieles darafu hin, auch Lemkes Auftritt bei Dopa, wo ihm das mehr oder weniger rausgerutscht ist.
Danke hierfür. Ich steh ebenso weiterhin hinter dem Deal und bin allgemein großer Freund Baumanns bisheriger Transferpolitik. Aber bei manchen hier hat man wirklich das Gefühl, sie wären Teil der PR- Abteilung Werders. Klar gibt/gab es hier auch einen Haufen Unsinn, aber wie überzeugt ein mancher seine Spekulationen/ Denkkonstrukte darstellte, war schon ein wenig fragwürdig. Falsch verstandener Korpsgeist oder so.
Kainz hatte Anlaufschwierigkeiten und Kruse war verletzt - da war Gnabry eine absolut geniale Verpflichtung, völlig egal unter welchen Vertragsbedingungen!
Ich weiß noch zu gut, wie (positiv) überrascht ich damals war, dass Werder das Rennen macht, um da jetzt großartig überrascht zu sein über den Wechsel.
Es gab aus meiner Sicht nur zwei Möglichkeiten: entweder explodiert er sofort und wechselt (Bayern-Klausel hin oder her) zu einem größeren Verein oder er spielt maximal solide und bleibt länger bei Werder.
Dass er - vor allem in der Hinrunde - stark gespielt hat, war für uns enorm wichtig, man kann 10 Punkte (2 Siege gegen Wolfsburg, die Unentschieden gegen Darmstadt, Hamburg, Köln und Hoffenheim) quasi direkt auf seine Tore und Torvorlagen schieben. Daher verbietet sich jegliches Nachtreten.
Und andererseits hat man bereits in der Rückrunde gesehen - Kruse war wieder fit und Kainz bekam seine Einsätze - dass Gnabry keinen unangefochtenen Anspruch auf einen Stammplatz hat.
Fazit: Gnabry hat uns sehr geholfen, ist aber auch nachweislich ersetzbar - warum also nachtreten?
Wenn es sich um einen selbst ausgebildeten Spieler handeln würde, wäre ich komplett bei den "Ablöse-Kritikern", aber so entbehrt das doch jeder Grundlage? Wer weiß, ob er kommende Saison all zu viele Spiele gemacht hätte und ob dann wirklich irgendwer 20 Millionen auf den Tisch geblättert hätte?
Viel lustiger ist, dass die Bayern laut "Kicker" darüber nachdenken Gnabry direkt an Hoffenheim weiterzuverleihen.
Wenn ihr von einem Transfer abseht, weil der Spieler im worst case beim Treppenaufstieg im Weserstadion Sportinvalide wird, dann wärt ihr wohl nicht besonders lang bei einem Bundesligisten angestellt.
Es war nicht sicher dass Gnabry so abging wie in der Hinrunde, ja. Trotzdem haben wir ja nicht einen Spieler gekauft, den vorher kein Mensch hat spielen sehen, sondern einen Spieler, den Arsenal halten wollte und der gerade bei einem Turnier überzeugt hatte. Diesen Deal jetzt im nachhinein als mies hinzustellen, weil Gnabry ja auch so schlecht hätte sein können, dass er sogar bei Werder nur auf der Tribüne sitzt, ist einfach falsch. Das war nicht abzusehen und dieses kleine Restrisiko dass es doch so kommt muss man hinnehmen können.
Findet euch damit ab, dass wir für 5 Millionen einen Spieler bekommen haben, der ohne die AK und die Option schleunigst zu den Bayern zu gehen nie gekommen wäre. Findet euch damit ab, dass dieser Spieler einen relevanten Anteil an der besten Saison seit einigen Jahren hatte.
Uncool ist Gnabry trotzdem.
mehrgewichtig
when will you learn
Komisch, wie schwer sich viele damit tun, dass Journalisten einfach mal einfach ins Blaue fabulieren.
Und liegt die Trefferquote dann bei über 50%, nennt sich das „Qualitätsjournalismus“, zumindest bei der Springer-Journaille.
Was hat das denn nun speziell mit Gnabry zu tun? Ich bin vielleicht altmodisch, aber in erster Linie zählt für mich bei einem Transfer, ob der Spieler in der aktuellen Saison sportlich weiterhilft.
Wenn nur noch zählt, für welchen Preis ein Spieler später weiterverkauft werden kann, können wir auch den Spielbetrieb abmelden und Viehauktionen im Weserstadion abhalten.
Das Risiko "Ablösesumme verbrannt und mehrere Jahre Gehalt tragen müssen" hat jede Verpflichtung.
Johansson hat über 4 Millionen gekostet, leider ist er bisher nicht eingeschlagen, auch für Kainz wurden immerhin 3,5 Millionen bezahlt und war (diese Saison noch) keiner der absoluten Leistungsträger.
Diese Seite des Risikos gibt es immer - und die andere Seite sieht für Vereine wie Werder nun einmal nicht immer rosig aus. Wir bekommen einige Spieler nun einmal nur, wenn Ausstiegsklauseln in den Vertrag geschrieben werden - jeder Arbeitnehmer sichert sich nun einmal gern ab!
Noch dazu war Gnabry ein Sonderfall. Keine Zukunft bei seinem Verein, deswegen keine Leihe möglich und die großen Vereine hatten (noch) keinen Bedarf auf seiner Position.
Beim olympischen Fußball-Turnier konnte jeder sehen, dass er ein Riesentalent ist und wir hatten dringend Bedarf. Anscheinend hielt nicht nur ich, sondern auch die Clubführung das Risiko "schlägt nicht ein und wir zahlen Jahrelang den Vertrag ab" für sehr überschaubar - er war absolut keine Wundertüte.
Im Grunde werden sowohl Gnabry als auch Werder gewusst haben, dass es im Prinzip eine Zusammenarbeit auf Zeit - ähnlich einer Leihe ist und beide haben gewonnen. Werder ist nicht abgestiegen und Gnabry hat viel gespielt und sich für höhere Aufgaben empfohlen - wobei Letzteres Ansichtssache ist.
Dass man dann einmal die Kröte schlucken muss am Ende +/-0 rauszugehen und "nur" den sportlichen Mehrwert zu genießen, ist in meinen Augen absolut ok. Ist ja nun nicht so, dass wir das, wie Frankfurt, quasi als Kernmodell haben. Ein Großteil unserer Spieler hat reguläre Verträge und einige kommen sogar aus der eigenen Jugend.
"Schlimmer" finde ich definitiv ablösefreie Wechsel von selbst jahrelang ausgebildeteten Spielern. Da wird man um den verdienten Lohn gebracht.
Dafür, dass wir einem austrebenden Fußballer ein Jahr als Steigbügelhalter für größere Clubs gedient haben, haben wir schlicht und einfach keine 10-15 Millionen Gewinn am Transfer verdient.
Gnabry sollte schnell zu den " Ehemaligen" geschoben werden. Der Versuch Gnabry ein weiteres Jahr in Bremen zu halten ist Baumann nicht gelungen. Das ist ein Zeichen dafür, daß Baumann an der Verpflichtung Gnabrys keinen Anteil hatte. Insofern hat er in diesem Zusammenhang nicht die Unwahrheit gesagt. Er hat die Modalitäten schlicht und einfach nicht gekannt.
Letztes Jahr war Werders Unwort des Jahres im Zusammenhang mit den Finanzen " Das Schwarze Loch", dieses Jahr führt bislang " Nullsummenspiel" die Tabelle an.